Regeln für einen sicheren Umgang mit Pferden
Der Umgang mit und das Reiten auf Pferden kann gefährlich sein, wenn die grundlegenden Sicherheitsregeln nicht befolgt werden. Ob Sie nun gerade lernen, mit Ihrem ersten Pferd umzugehen, oder einfach nur am Zaun lehnen und Ihrem Kind beim Reitunterricht zusehen, ist egal – Sie sollten einige grundlegende Sicherheitsvorkehrungen kennen, um so Unfälle und Verletzungen beim Umgang mit Pferden bzw. in der Nähe von Pferden zu verhindern.
Selbst das ruhigste Pferd oder Pony hat das Potenzial, jemanden zu verletzen, wenn es sich erschreckt oder ängstlich wird. Die folgenden Empfehlungen können Ihnen dabei helfen, Bisse, Tritte, zertretene Zehen und Co. zu vermeiden.
Vielleicht fühlen Sie sich ein wenig überfordert, weil Sie gerade erst mit dem Reiten angefangen haben und Sie sich an so viel erinnern müssen. Keine Sorge, das geht schnell vorbei und vor allem die Sicherheitsregeln werden Ihnen bald zur Gewohnheit, ähnlich wie das beim Hin- und Herschauen beim Überqueren einer Straße schon der Fall ist.
Fluchttier Pferd
In der Wildnis waren Pferde früher immer Beutetiere. Als solche war es für sie überlebenswichtig, schnell zu reagieren und bei Bedarf ein Raubtier auch zu überrennen, wenn eine Flucht nicht möglich war. Das war der Schlüssel zum Überleben in der Wildnis. Auch wenn für die meisten Pferde heute keine Gefahr mehr von Raubtieren ausgeht, so haben sich diese starken Überlebensinstinkte bei Hauspferden dennoch erhalten und sind noch immer stark ausgeprägt – auch wenn wir uns bemühen, den Tieren die beste und sicherste Lebensumgebung zu schaffen.
Weil Pferde Fluchttiere sind, können sie leicht aufgeschreckt werden und sich auch noch lange nachdem das, was ihnen Angst gemacht hat, schon vorbei ist, aufregen. Das hängt jedoch immer vom jeweiligen Pferd ab. Einige Tiere sind reaktionsfreudiger als andere und regen sich schon über Dinge auf, die andere Pferde gar nicht zu bemerken scheinen. Vor allem für Anfänger ist es deshalb am besten, wenn sie mit einem Pferd zu arbeiten beginnen, das ruhig und gelassen ist.
Regeln für den sicheren Umgang mit Pferden
Hier sind die wichtigsten Tipps, um die Gefahren in der Nähe und im Umgang mit Pferden zu verringern und so Verletzungen und gefährlichen Situationen vorzubeugen.
- Auf sich aufmerksam machen
Wenn Sie sich einem Pferd nähern, sollten Sie zuerst immer seine Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Nähern Sie sich einem Pferd außerdem immer von vorne. - Ruhige Bewegungen
Seien Sie still und ruhig. Vermeiden Sie alle Arten von plötzlichen Bewegungen und lauten Geräuschen. Diese können dazu führen, dass ein Pferd scheut und wegspringt oder austritt. - Nie hinter ein Pferd stellen
Stellen Sie sich niemals hinter ein Pferd. Wenn Sie den Schweif pflegen, stellen Sie sich auf die Seite und ziehen Sie den Schweif sanft zu sich hin. - Der sicherste Platz ist neben einem Pferd
Der sicherste Platz zum Stehen ist neben der Schulter Ihres Pferdes, wo Sie beide sich gegenseitig sehen können, oder zehn oder mehr Meter entfernt – es sei denn, Sie pflegen Ihr Pferd oder interagieren anderweitig mit ihm. - Das richtige Schuhwerk
Tragen Sie robuste Schuhe bzw. Stiefel, wenn Sie sich in der Nähe von Pferden aufhalten, am besten mit verstärktem Zehenbereich. Sollte ein Pferd darauf treten, sind Ihre Füße geschützt. Tragen Sie NIEMALS Sandalen, Flip-Flops, Netz-Sportschuhe oder anderes dünnes Schuhwerk in der Nähe von Pferden. - Nicht hinknien oder in die Hocke gehen
Wenn Sie die Hufe eines Pferdes reinigen oder Beinverbände anlegen, gehen Sie nicht in die Hocke und knien Sie sich nicht hin. Beugen Sie sich vor, damit Sie bei einer Bewegung des Pferdes schnell aus dem Weg gehen können. - Nicht aufs Anbinden vergessen
Wenn Sie Ihr Pferd striegeln, satteln oder den Stall Ihres Pferdes reinigen, binden Sie es an. Ein Pferd, das frei herumlaufen kann, kann Chaos anrichten. Lassen Sie ein angebundenes Pferd aber nicht unbeaufsichtigt. Während des Ausmistens ist es am sichersten, wenn das Pferd hinausgetrieben oder in eine andere Box gebracht wird.
Verwenden Sie beim Anbinden einen Schnellspannknoten oder Panikschnapper, damit Ihr Pferd, falls es Angst bekommt und zieht, schnell befreit werden kann. Das Gefühl, eingeengt zu sein, kann ein verängstigtes Pferd so weit in Panik versetzen, dass es sich oder Sie selbst verletzt. - Ein Pferd sicher führen
Die sicherste Art, ein Pferd zu führen, ist mit einem Halfter und einem Führstrick.
Stecken Sie Ihre Finger nicht durch die Halfterriemen, Ringe oder das Gebiss. Wenn das Pferd durchgeht, könnten Ihre Finger eingeklemmt werden, sie könnten sich verletzen oder Ihre Hand einklemmen, so dass Sie mitgeschleift werden. - Niemals etwas um Hände und Co. wickel
Schlingen Sie niemals Seile, Longierleinen oder Zügel um Ihre Hände oder andere Körperteile. Wenn Ihr Pferd durchgeht, könnten Sie mitgeschleift werden. Binden Sie sich niemals und in keine Weise an ein Pferd. - Leckerlis richtig füttern
Am besten füttern Sie Leckerlis aus Eimern oder Wannen. Pferde können sehr schnell gierig werden und Ihre Finger mit Karotten verwechseln. - Richtig durch Türen gehen
Wenn Sie durch eine Tür gehen, achten Sie darauf, dass die Tür weit geöffnet ist, sodass das Pferd nicht dagegen schlägt. Das kann es erschrecken und dazu führen, dass Sie zertrampelt oder mitgeschleift werden. Wenn die Tür eng ist, gehen Sie zuerst durch, lassen Sie das Pferd warten und lassen Sie es dann erst nach Ihnen durchgehen, während Sie seitlich daneben stehen.
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