Training - was man beachten sollte
Jeder Mensch befolgt beim Training gewisse Tipps, die er einmal bekommen hat - auch beim Training mit Pferd. Dennoch schadet es nicht, sich die grundlegenden Empfehlungen von Zeit zu Zeit ins Gedächtnis zurückzurufen. Hier sind unsere allgemeinen Empfehlungen.
Unbewusste eingeschlichene Fehler
Selbst Menschen, die schon jahrelang Trainingstipps befolgen, können etwas Neues lernen. Mit der Zeit schleichen sich in unsere Routinen nämlich Fehler ein oder wir vergessen Einzelheiten. Es schadet deshalb nichts, wenn man sich sogar die allgemeinsten Tipps von Zeit zu Zeit wieder bewusst macht. Nur so kann man etwaige, im Laufe der Zeit entstandene Fehler ausbessern.
Das gilt für Pferde und die meisten Reiter berücksichtigen dabei Tipps und Empfehlungen auch. Oft übersehen sie aber einen anderen wichtigen Punkt: sich selbst. In diesem Artikel liegt der Fokus deshalb ausnahmsweise nicht so sehr auf unseren Pferden, sondern auf uns selbst.
Alles logisch?
Hier möchten uns noch einmal die allgemeinsten der allgemeinen Trainingstipps ins Gedächtnis rufen. Beim Durchlesen klingen sie logisch und wie eine Binsenweisheit, aber sie sind essentiell und die Grundlage. Es schadet nicht, sie von Zeit zu Zeit zu wiederholen, denn gerade wegen ihrer Allgemeinheit werden sie oft nicht beachtet oder vergessen.
Aufwärmen und Dehnen
Sich vor körperlicher Tätigkeit aufzuwärmen ist immer eine gute Idee. Vor dem Reiten bieten sich Lockerungsübungen an, die den Körper auf die Anstrengung vorbereiten. Wir sollten uns also kurz einlaufen oder ein paar Hampelmänner machen.
Vorsicht beim Dehnen. Die Muskelanspannung lässt nach, wenn man ganz in die Dehnung geht. Das wirkt sich negativ auf die Leistung aus. Wenn man dehnt, dann nur mit kurzen Ausführungen und maximal 5 Sekunden.
Motivation und Übermotivation
Den inneren Schweinehund zu besiegen, ist einfach ein geiles Gefühl und man sollte es so oft wie möglich versuchen. Die Belohnung ist ein freier Kopf und gute Laune beim Reiten.
Dennoch müssen wir auf unseren Körper hören. Bin ich ausgelaugt und müde oder noch angeschlagen von einer überstandenen Erkältung? Bin ich müde oder schmerzt mein ganzer Körper vor lauter Muskelkater?
Bei intensivem Training bringt man nur schlechte Leistung, wenn man nicht ganz fit ist. Trainiert man trotzdem ohne Pause weiter, sinkt langfristig die Motivation, weil nichts mehr geht. Dann haben wir keine Lust aufs Training und strengen uns weniger an, wordurch die Leistung noch schlechter wird. Das wirkt sich wiederum auf die Motivation aus. Ein Teufelskreis beginnt, aus dem man nur schwer wieder herauskommt. Deshalb sind bewusste Pausen gut, wenn man sich schlecht fühlt. Ganz wichtig: Wenn wir krank sind, sollten wir auf keinen Fall trainieren, ob nun mit Pferd oder ohne. Das schadet mehr, als es nützt. Im schlimmsten Fall schädigen wir unsere Gesundheit nachhaltig!
Neue Reize setzen
Trainiere ich mit meinen Pferd immer nur dasselbe, komme ich irgendwann auf ein Leistungsplateau, von dem ich nicht mehr wegkomme. Deshalb müssen wir darauf achten, regelmäßig neue Reize zu setzen. So wird unser Pferd und auch wir stets fitter.
Es gibt zwei grundlegende Ansätze: Entweder man wechselt die Übungen regelmäßig ab oder man teilt das Training in mehrere Einheiten, von denen ein paar stets anders sind.
Nicht gleich nach der Fütterung trainieren
Es ist wie bei uns Menschen: ein voller Bauch trainiert nicht gern. Nach dem Essen sind auch unsere Pferde in erster Linie mit dem Verdauen beschäftigt. Eine gute Leistung ist dann fast ausgeschlossen. Dennoch ist eine gute Kohlenhydratversorgung die Grundlage für ordentliche Leistungen unserer Tiere.
Wir sollten nach der Fütterung nur immer etwas warten.
Atmung bewusst einsetzen
Bei großer Anstrengung halten wir unwillkürlich den Atem an. Das ist leider beim Training nicht sehr hilfreich. In der Atmung steckt große Kraft, die wir nützen können, indem wir sie je nach Situation anpassen. Eine entspannte Atmung ist als Grundatmung während des Trainings gut. Wir sollten aber nicht zu locker atmen, sonst verlieren wir die Muskelspannung. In diesem Fall können wir einfach die Atmungsgeschwindigkeit erhöhen. Bei großer Belastung dagegen sollten wir bewusst ausatmen. Das setzt automatisch zusätzliche Kraft frei.
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